Retail as a Service. Hätte das Thema wieder Zukunft?

Vor zwei Tagen bin ich über einen LinkedIn Post von Takuji Kitagawa, dem CEO von b8ta Japan, gestolpert. Er schrieb sehr persönlich über die Schließung der letzten Stores dort, nach fast sechs Jahren voller Experimente, vieler Höhen und Tiefen und einer Menge Pionierarbeit.

b8ta war für viele so etwas wie ein Gamechanger im stationären Handel. Wir haben damals das Thema sehr interessiert verfolgt. Marken konnten Fläche mieten, Produkte hinstellen und Kunden durften alles auspacken, anfassen und ausprobieren. Statt Regalen voller Verpackungen standen dort funktionierende Geräte. Auf Tablets neben den Produkten liefen Infos, die Marken selbst einspielten. Und das Beste: Alle Interaktionen wurden gemessen.

Und ganz wichtig: Es ging nicht nur um Ausstellen. Kunden konnten die Produkte auch direkt kaufen. Wenn Hersteller nicht das konkrete Produkt vor Ort verkaufen wollten, dann zumindest Merchandising oder passende Zusatzartikel. b8ta war also nie nur Showroom, sondern immer auch echter Handel.

Die Vision war klar: Retail nicht nur als Verkaufsfläche, sondern als Erlebnis und Datenlabor. Eigentlich genial.

Warum es damals nicht funktionierte

Die Idee war genial, aber die Rahmenbedingungen passten irgendwie nicht.

  • Die Pandemie ließ die Frequenz in den Malls massiv einbrechen.
  • Mietverträge waren starr und teuer, keine Chance für Flexibilität.
  • Ein starker Online Arm fehlte, die Stores waren alles, aber die digitale Verlängerung war schwach.
  • Hohe Fixkosten für Personal, Mieten und Infrastruktur machten das Modell anfällig.
  • Und nicht zuletzt war die Technologie noch nicht so reif. Viele Dinge mussten von b8ta selbst entwickelt werden, die es heute als fertige SaaS Lösung gibt.

Das Ergebnis war die Schließung in den USA 2022 und später auch in Japan. Aber das bedeutet nicht, dass die Idee falsch war. Vielleicht war sie einfach ein paar Jahre zu früh.

Onboarding war damals ein Showstopper

Eine Sache darf man nicht unterschätzen: So spannend das Konzept von b8ta auch war, das Onboarding war nach unseren Recherchen extrem aufwendig. Für jeden temporären Store musste die komplette Standort IT mit der IT des jeweiligen Konzerns integriert werden. Für einen Auftritt von vielleicht drei oder sechs Monaten war das völlig unverhältnismäßig.

Heute sieht die Welt anders aus. Mit modernen SaaS Systemen wie KORONA wäre so ein Setup innerhalb eines Tages machbar. Man braucht keine monatelangen Projekte mehr, keine riesigen Schnittstellen Teams. Ein Store kann einfach angebunden werden, die Daten fließen automatisch und nach Ende des Testzeitraums wird die Instanz genauso schnell wieder geschlossen.

Das ist vielleicht der entscheidende Unterschied zu damals. Retail as a Service war in der Theorie genial, in der Praxis aber viel zu komplex. Heute wäre es technisch leichtfüßig umsetzbar.

2025 ist die Welt eine andere

Heute hätten Pioniere wie b8ta ganz andere Werkzeuge.

  • Generative KI Produktbeschreibungen, Promotion Texte, Display Content können in Minuten erstellt werden. Damals brauchte man noch ganze Teams, heute reicht ein KI Tool, das direkt an das POS System angeschlossen ist.
  • Omnichannel ist Standard Kunden sehen etwas im Store, kaufen später online oder umgekehrt. Dieser Bruch ist heute praktisch verschwunden. Systeme wie KORONA verbinden die Kanäle nahtlos.
  • Echtzeit Analytics Besucherzahlen, Verweildauer, Conversion Rates sind sofort messbar und per Dashboard abrufbar. Marken sehen auf einen Blick, ob sich ihre Investition lohnt.
  • KORONA POS Next als Headless POS? Ein zentraler Core, der auf allen Oberflächen läuft. Egal ob klassische Kasse, Self Checkout, App oder Webshop. Damit lassen sich Markenflächen in Tagen statt in Monaten aufsetzen.

Und: Deutschland hat Leerstand

Wer heute durch deutsche Innenstädte oder große Malls läuft, sieht es überall: Leerstand. Viele Flächen stehen ungenutzt. Betreiber suchen nach Konzepten, die Frequenz bringen und wieder Leben in die Center holen.

Genau hier könnte Retail as a Service ansetzen.

Leerstehende Flächen werden zu flexiblen Showrooms. Marken testen temporär, statt langfristige Mietverträge einzugehen. Center gewinnen Frequenz, Marken gewinnen Daten. Mit KORONA im Hintergrund lässt sich das Ganze effizient betreiben, denn Abrechnung, Checkout und Analytics laufen automatisch.

So würde aus Leerstand ein Labor für Innovationen.

Würde es diesmal funktionieren?

Die Chancen stünden heute viel besser. Nicht weil das Konzept neu wäre, das war es schon 2015. Sondern weil die Technologie die entscheidenden Lücken geschlossen hat.

Retail as a Service ließe sich heute als Plattform denken. Betreiber von Malls oder Bahnhöfen bieten standardisierte Flächen an. Marken pluggen sich einfach ein. Checkout, Payment und Analytics laufen direkt über eine SaaS Plattform wie KORONA. Content und Promotions entstehen automatisiert. Kunden kaufen sofort oder bestellen später online nach.

Und wichtig: Es bleibt echter Handel. Marken verkaufen Produkte, Merchandising oder Zusatzsortimente direkt an die Kunden. Das Erlebnis ist mit Umsatz verbunden, nicht nur mit Marketing.

Mal ein Gedanken Experiment

Vielleicht wäre b8ta 2025 kein wackliges Start up mit zu vielen Fixkosten gewesen, sondern ein ernstzunehmender Player. Vielleicht wären RaaS Flächen heute Standard in Einkaufszentren. Vielleicht würden wir Leerstände nicht mehr als Problem sehen, sondern als Chance für mehr Erlebnisse im Handel.

Eines ist sicher: Retail as a Service bleibt spannend. Nicht als Ersatz für klassischen Handel, sondern als Werkzeug für Marken, die testen, Daten sammeln, verkaufen und Kundenerlebnisse schaffen wollen.

Und wenn wir ehrlich sind: Genau da liegen heute die Stärken von Technologien wie KORONA POS Next. b8ta musste damals noch vieles selbst bauen. Heute gibt es die Plattformen, die das alles möglich machen.

Alles in allem: Die Idee war nie falsch. Sie war nur ein bisschen zu früh. Heute könnte der richtige Moment sein, sie mit der Technologie von KORONA neu zu denken und das vielleicht sogar in den Flächen, die in Deutschland aktuell leerstehen.